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Nachrichten aus Niedersachsen

Schulgärten - grüne Inseln und aktiver Naturschutz im Siedlungsraum

Erstellt von Steffen Wittkowske | | Niedersachsen

Die niedersächsische BINGO-Umweltstiftung fördert Streuobst-Kooperationsprojekt - Projektauftakt an der Technischen Universität Braunschweig und der Universität Vechta.

Auf dem Gelände der Schul- und Forschungsgärten an der Technischen Universität Braunschweig (s. Bild 1: Pflanzaktion im Schulgarten mit Eberhard Hieber von der Arbeitsgemeinschaft Streuobst, Anja Frakstein vom BUND, Dr. Konstantin Klingenberg und die Studentin Christina Sandfort, beide von der TU Braunschweig) und der Universität Vechta  (s. Bild 2: Pflanzaktion im Jubiläumsprojekt "Streuobstwiesen blühen auf" der niedersächsischen BINGO-Umweltstiftung auf dem Campus der Universität Vechta im Rahmenprogramm zum 8. Deutschen Kongress Schulverpflegung mit der Gärtnerei Lamping und Prof. Dr. Steffen Wittkowske) wurden Mitte November 2014 alte Obstbaumsorten gepflanzt. Die Pflanzung ist der Projektauftakt des Kooperationsprojektes beider niedersächsischer Universitäten. Der erfolgreiche Projektantrag "Schulgärten - grüne Inseln und aktiver Naturschutz im Siedlungsraum" wird mit Mitteln der niedersächsischen BINGO-Umweltstiftung in Höhe von 9.900,- Euro gefördert und ist Teil des landesweiten Jubiläumsprojektes der Stiftung mit dem Titel "Streuobstwiesen... blühen auf". Die an beiden Universitätsstandorten identisch gepflanzten Sorten ergänzen und erweitern bestehende Streuobstbiotope.


Neben dem Erhalt alter Kulturbiotope und -sorten leisten die "Streuobstwiesen" wertvolle Beiträge für den Naturhaushalt, in dem sie zur Förderung von Artenvielfalt beitragen: der BUND e.V., der die Stiftung naturschutzfachlich begleitet, gibt bis zu dreitausend Arten an, die in Streuobstwiesen beheimatet sind - das ist ein Vielfaches von dem, was etwa in Obstplantagen anzutreffen ist.


Ein wichtiges weiteres Ziel des Kooperationsprojektes ist die Entwicklung von didaktischem Material für Schulen. Die Standorte ergänzen sich dabei in idealer Weise, da in Vechta der Schwerpunkt Primarstufe, in Braunschweig der Schwerpunkt Sekundarstufe I, bearbeitet wird. Ein Bewusstsein für die Bedeutung dieser Biotope soll mit Hilfe des Materials damit bereits in der schulischen Bildung intensiver vermittelt werden. Die unmittelbare Zugänglichkeit zur Natur, Fragen der gesunden Ernährung, aktives Erkunden und Erforschen sind nur einige der Aspekte, die dabei besondere Berücksichtigung finden. Alle niedersächsischen Schulen können somit in besonderer Weise von diesem Vorhaben profitieren. Das Projekt beinhaltet weiterhin auch Netzwerkaktivitäten und allgemeine Information für die Öffentlichkeit in den jeweiligen Regionen.


Dr. Konstantin Klingenberg vom Institut für Fachdidaktik der Naturwissenschaften (IFdN), Abt. Biologie und Biologiedidaktik, der TU sowie Prof. Dr. Steffen Wittkowske, Universität Vechta, Direktor des Instituts für Didaktik der Mathematik und Naturwissenschaften (IfD), beide Mitglieder der Bundesarbeitsgemeinschaft Schulgarten e.V., verfolgen mit der Pflanzung identischer Sorten zudem das Ziel, an beiden Standorten wissenschaftliche Begleitstudien durchzuführen. Diese betreffen unter anderem klimatisch bedingte Phänomene, wie die Blüte von Arten. Bereits seit einigen Jahren ist die Phänologie, die Dokumentation der Pflanzenentwicklung vor dem Kontext jahreszeitlicher Zyklen, verstärkt in den Blickwinkel der Klimaforschung gerückt. Durch die Erhebung und den Austausch von Daten werden angehende Lehrkräfte auf vielfältige Weise in praktischen und theoretischen Kompetenzen geschult. Das Projekt vernetzt damit sowohl die Standorte Braunschweig und Vechta als auch die Lern- und Bildungsoptionen, beginnend von heimischer Artenvielfalt über gesunder Ernährung bis hin zu Auswirkungen des Klimawandels auf die Phänologie.


Zum Weiterlesen: blogs.tu-braunschweig.de/notiz-blog/

Dr. Konstantin Klingenberg & Prof. Dr. Steffen Wittkowske

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